von Lydia Sauer-Sturmes 06 Okt., 2020
Hinter dem Tagesordnungspunkt: "Wie hoch wird in Zukunft unsere Wassergebühr werden" aus der Gemeinderatssitzung vom 07.07.2020 verstecken sich kalkulatorische Zinsen, die die FWG für unangemessen zu hoch hält. Dadurch, und weil diese kalkulatorischen Kosten vor Jahren nicht in die Gebühren zum Wasser eingeflossen sind, sollen die Bürger nun für diese aufgelaufenen Kosten nun aufkommen ...
von Lydia Sauer-Sturmes 19 Feb., 2020

Sehr geehrter Herr Lisson,

zunächst möchte ich Ihnen danken für diesen Brief und dass Sie mir die Aufgabe stellten, mich mit dem Thema zu befassen.

Die Menschheit ist aufgefordert, den Planeten und damit die eigene Existenz zu retten. Gleichzeitig wächst die Menschheit stetig. Die Ansprüche eines jeden wachsen mit dem Wachstum des Informationsflusses. Dieser verfügt, auch wenn wir uns bei der Recherche nur auf die Windkraft beschränken, über unzählige Schriftsätze. Ich fand Statistiken, Hochrechnungen, glanzvolle Versprechungen und Verschwörungstheorien. Würde man die Bürger bitten, die zu gefundenen Daten unter diese vier Kategorien zu sortieren, würden wir in den einzelnen Stapeln wieder alles vorfinden. Denn jeder schaut durch seine eigene Brille und Bewertungsmuster auf eine Sache.  

Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv mit der Technik und dem zu zahlenden ideellen Preisen von Windkraftanlagen beschäftigt. Es gibt noch viel zu klären:

Final geht es um die Abwägung zwischen zwei Zielen, der Schaffung von erneuerbaren Energien und den Erhalt der Unversehrtheit von Mensch, Natur und Tier.

Reden wir also über die Schaffung erneuerbarer Energien.

Wieviel Energie kann gefördert werden? Wieviel Energie muss zum Bau und Rückbau einer Windkraftanlage verwendet werden? Welche Materialien werden in einem Windkraftwerk verbaut? Wo kommen diese her? Wie sehr belasten die Schrottteile in 20 Jahren unsere Umwelt? Wie groß ist der finanzielle Anteil des Steuerzahlers an Nebenkosten, wie Überproduktionskosten bei Starkwind oder Kapazitätsausfallkosten bei Windstille? Welchen finanziellen Vorteil kommt der Gemeinde zugute?

Auf der anderen Seite steht die Unversehrtheit von Mensch, Natur und Tier.

Wie laut ist eine Windanlage? Wie empfindet man die Geräusche einer Windkraftanlage? Wie schläft sich diese Geräuschkulisse bzw. Nicht-hörbar-aber-doch-da-Infraschallkulisse auf Mensch und Tier aus?

Jedes Windrad erzeugt Luftwirbel. Diese Wirbel erzeugen starke Unter- bzw. Überdrücke in der Luft. Wie stark wirken sich solche diese auf Vögel und andere Kleinlebewesen aus?

Der Wald ist der größte CO2- Verwerter nach den Weltmeeren. Der Wald ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Regelmäßige Spaziergänge erhöhen nachhaltig den Immunspiegel. Der Wald ist die letzte Bastion intakter Natur. Wir wissen alle, was passiert, wenn das natürliche Gleichgewicht des Zusammenspiels von Vegetation und Getier gestört wird durch den Wegfall einer Spezies. Es wird eine unumkehrbare Kettenreaktion eingeleitet. Mit welchem Recht legen wir Hand an die Natur legen und zerstören sie wissentlich? Ich denke dabei auch an die Beschaffung der Rohstoffe für die Motoren und Generatoren durch Schürfen, Unter- oder Über Tage sowie das Roden des Waldes für Zufahrten, Bau- und Instandhaltungsflächen rund um ein Windkraftwerk.  

Mit Entscheidungen hinter verschlossenen Türen zu einem alle betreffenden Großprojekt wird in der Regel der erste Spatenstich für einen Trennungsgraben zwischen Befürwortern und Gegnern einer Sache getan. Die Diskussion um die Windräder war eine solche, auch weil einige Gemeinderäte wohl daran glaubten, sich mit solchen Anlagen einen Orden an die Brust heften zu können. Ich finde jedoch, der Bürger hat immer das Recht, zuerst gefragt zu werden.

Ich bin zu Schluss gekommen, dass ich viele Fragen nicht eineindeutig beantworten kann. Also bleibt mir nur meine eigene Meinung: Windkraft ja – aber im Fall von Herrenrast bin ich dagegen aus folgenden Gründen: Ich bewerte das Gesundheitsrisiko aufgrund von Infraschall sehr hoch an. Ich bewerte den geschlossenen Wald als sehr wichtig an. Der Wald verbraucht CO2, er speichert Luftfeuchtigkeit und Wasser. Er dient der Gesundheit, wenn Menschen regelmäßig darin spazieren. Ich bestehe aus Lärmschutzgründen auf die 10H Regelung. Bei Windrädern muss aus meiner Sicht neben der Gesamthöhe auch ein Minimalabstand von Flügelspitze zum Boden festgelegt sein.

In Absprache mit meinen Gemeinderatskandidaten sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Windkraft eine im Grundsatz gute Sache ist, solange weder Mensch noch Natur Schaden davontragen. Weil sich die Mehrheit der Bürger wie bei uns in Ilmmünster stark gegen die Windkraft im Herrenraster Wald aussprachen, hat jede kommende Gemeinderatskonstellation den Bürgerwillen nach Kräften zu unterstützen. Alle Gemeinderatskandidaten stehen hier im Wort.

von Lydia Sauer-Sturmes 02 Jan., 2020
Hätten unsere Gründerväter kein Grundgesetz geschrieben, sondern eine Eiche gepflanzt...
Show More
Share by: